11 Kamin der ehemaligen Blei- und Metallhütte mit Rauchgaskanal
Bei der Röstung wurde vor 150 Jahren und in späterer Zeit in der Ramsbecker Blei- und Metallhütte der Schwefel aus dem Blei- glanz ausgetrieben. Der Anteil betrug etwa 13 %. Wegen einer Auflage des preußischen Ministeriums mussten diese für die gesamte Umwelt schädlichen Gase aus dem bewohnten Tal der Valme geleitet werden.

Damals konnte man noch keine hohen Schornsteine mauern. Deshalb errichtete man 1854 am Hang des Bastenbergs einen viereckigen Kaminstutzen und führte die schädlichen Rauchgase von der Bleihütte durch einen 385 m langen gemauerten Kanal den Berghang hinauf zu einem Kammersystem unmittelbar am Kamin, wo sie zunächst gereinigt wurden. (Die Reste dieses Rauchgaskanals sind am Hang unterhalb des Weges zu sehen.)
Durch die günstigen topografischen Verhältnisse erhielten die anfangs heißen Gase einen natürlichen Zug und kühlten sich auf dem Wege nach oben soweit ab, dass sich Bleirauch und Flugstaub in den horizontalen Gängen des Kammersystems bei vermindertem Zug absetzten. Danach konnten die Rauchgase 150 Meter über dem Valmetal in die Luft entlassen werden. Die Rauchkammern wurden von Zeit zu Zeit gereinigt und die ausgefällten Stoffe (z.B. Bleiweiß zur Farbherstellung) rückgewonnen. Die hierzu eingeteilten Arbeiter erhielten während ihrer gesundheitsgefährdenden Tätigkeit Speck, Milch und Schnaps.

Der heute unter Denkmalschutz stehende Rauchgaskamin ist nach der Stilllegung im Jahre 1907 zum Wahrzeichen von Ramsbeck geworden, um dessen Pflege sich seit 1982 der „Kamin-Fahnen- Förderverein“ kümmert. Das Jahr über weht vom oberen Rand die Landesfahne. Als christliche Symbole leuchten hier zur Osterzeit ein Kreuz, in der Weihnachtszeit ein Stern.
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